Hoplolichas sterleyi
Vor der Präparation 1/2
Vor der Präparation 2/2
Das fertige Präparat
Bei diesem Fossil handelt es sich um ein Cranidium eines äußerst seltenen Trilobiten. Tatsächlich stellt dieses Stück erst den zweiten Beleg dieser Art dar. Hoplolichas sterleyi wurde vor gut 30 Jahren anhand eines deutlich schlechter erhaltenen Fundes beschrieben. Dieses Exemplar ist zwar leider auch nicht vollständig überliefert, dafür aber umso besser erhalten. Aufgrund der aufwendigen Präparation war es möglich die Art neu zu beschreiben, da die Schalenmerkmale an diesem Exemplar besser beobachtet werden können.
Zu Beginn der Präparation war von der Bedeutung des Fundstücks kaum etwas zu erahnen. Der Rohling ähnelte stark H. tricuspidatus, der häufigsten Art von Hoplolichas im Geschiebe. Erst als an den vorderen Stacheln sichtbar wurde, dass diese nach hinten gekrümmt sind, kam die Vermutung auf, dass es sich um etwas deutlich selteneres handeln musste. Die Präparation war einerseits aufgrund der extrem bestachelten und tuberkulierten Schalenoberfläche und andererseits aufgrund der sehr schlechten Trennung und der Härte des Gesteins äußerst herausfordernd. Als zusätzliche Besonderheit weist der linke Stachel eine Pathologie auf. Verheilte Stachelverletzungen an Trilobitencranidien sind extrem selten zu beobachten.
Fossil: Hoplolichas sterleyi RUDOLPH 1990
Fundort: Lubmin bei Greifswald (Deutschland)
Formation: Oberes Ordovizium, Unteres Caradoc, Kukruse-Stufe C2-alpha
Breite des Kopfschilds: ca. 5,4 cm
Arbeitsaufwand: 22 Stunden
Sammlung: Tobias Surawski
Das Fossil wurde in „Geschiebekunde aktuell“ publiziert:
KRUEGER, H-H., SURAWSKI, T, ZWANZIG, M. (2022): Ergänzende Beschreibung der Art Hoplolichas sterleyi RUDOLPH, 1990 (Trilobita), in: GESCHIEBEKUNDE AKTUELL, 38. Jahrgang, Heft 2, S. 53-57. Link zur Gesellschaft für Geschiebekunde: https://www.geschiebekunde.de/